125 Jahre: CVJM startet mit Gottesdienst ins Jubiläumsjahr

„Beschenkt“: Unter diesem Motto steht das Jubiläumsjahr des CVJM Eisingen. Der Verein blickt auf eine inzwischen 125-jährige Geschichte zurück. Mit einem Rückblick hat auch der Jubiläumsgottesdienst am 11. Januar in der Eisinger Kirche begonnen.

Mit den „konfirmierten Jünglingen“, die sich sonntagabends im Pfarrhaus oder der Kinderschule zu einer Art Bibelstunde trafen, ging es einst los. Doch die Anfänge Ende des 19. Jahrhunderts waren holprig. Unter anderem, „weil unsere Jünglinge die Vereinsstunde zum Vorwand nahmen, das Wirtshaus zu besuchen, und dadurch die Sache in Verruf brachten“, wie der aktuelle CVJM-Vorsitzende Alexander Schweigert zur Begrüßung aus der Chronik zitierte. Doch Anfang 1900 wird es dann doch etwas: Einige Eisinger gründen mit Unterstützung des damaligen neuen Pfarrers Bender den evangelischen Männer- und Jünglingsverein, den heutigen CVJM. „125 Jahre später feiern wir unser Jubiläum“, sagte Schweigert.

Wenn er auf diese lange Zeit zurückschaue, dann seien ihm drei Dinge wichtig. Zum einen sind der Verein und die Kirchengemeinde seit jeher sehr eng miteinander verbunden. Zum andern begeistere ihn der CVJM, weil er Raum biete, immer wieder Neues auszuprobieren. Er „ist ein Ort, wo man Heimat, Zuversicht, Freundschaften und eine tolle Gemeinschaft finden kann“. Außerdem meinte Alexander Schweigert, er sei mit Dankbarkeit erfüllt – für alle Mitarbeiter und Verantwortliche, die sich einbringen, und vor allem für Jesus, der durch den Verein gewirkt hat und bis heute wirkt. Aus dieser Dankbarkeit heraus habe man das Motto fürs Jubiläumsjahr gewählt: Es lautet „beschenkt“. Denn 125 Jahre sind ein Geschenk – und im Jubiläumsjahr Anlass, etwas weiterzugeben an die Menschen im Ort.

Im Interview mit Jugendreferent Max Hauser berichteten anschließend drei CVJMer unterschiedlicher Generationen davon, was sie mit dem Verein verbinden. Theo Schweigert, früher selbst Vorsitzender, faszinieren die vielen Möglichkeiten und Freiheiten, die der CVJM bietet, und das gemeinsame Hören auf das Wort Gottes. Für Nicole Bommer ist der Verein „ein Stück Heimat“. „Sein dürfen und wachsen dürfen“, aber auch Dinge auszuprobieren, das macht ihn für sie aus. „Jungen Menschen wird was zugetraut.“ Luisa als jüngste Vertreterin berichtete von einem besonderen Erlebnis auf der Sommerfreizeit für Jugendliche im vergangenen Jahr. Dort habe es nicht nur viel tolles Programm mit Action und Teamarbeit gegeben, sondern auch bewusste Zeiten für sich alleine. „In der Zeit hatte ich auch viele schöne Momente, in denen ich einfach gemerkt hab‘, dass Gott bei mir ist, und dass ich nicht alleine bin, auch wenn ich mich manchmal alleine fühl‘.“

Was bei allen herausklang: Es sind die Gemeinschaft, auch über die Generationen hinweg, und der geteilte und gelebte Glaube in der CVJM-Familie, die für sie den Verein ausmachen. Dies kam im Gottesdienst im gemeinsamen Lobpreis zum Ausdruck, musikalisch gestaltet vom Posaunenchor unter der Leitung von Ralf Kunzmann und der HOME-Band.

Musik zur Ehre Gottes spielt im Verein seit jeher eine große Rolle. Das zeigte sich in der Ansprache von Pfarrer Jürgen Baron, der ebenfalls einen Blick in die Chronik warf. Daraus ging unter anderem hervor, dass bereits 1902 der Posaunenchor gegründet wurde. So manche Anekdote aus der Anfangszeit brachte die Gottesdienstbesucher zum Lachen. Beschenkt, um zu verschenken ist das Motto im Jubiläumsjahr – nach 2. Korinther 9, 8. Darauf ging auch Baron in seiner Predigt ein. Ein Geschenk ist die gute Zusammenarbeit zwischen CVJM und Kirchengemeinde, aber es sind auch die vielen Ehrenamtlichen, die sich in der Gemeinde einbringen. Und beschenkt ist der CVJM durch die Gnade Gottes, die „den Weg für das Gelingen des Vereins geebnet hat“.

Nach dem Gottesdienst feierten die Besucher noch auf dem Kirchplatz weiter – bei Kerzen- und Feuerschein, mit roter Wurst und heißen Getränken. Weitergefeiert wird das Jubiläum am 5. April mit einem Krimidinner im evangelischen Gemeindehaus, von 11. Mai bis 8. Juni gibt es dann bei einer Dorfrallye verborgene CVJM-Dreiecke in Eisingen zu entdecken. Das Plätzlefest zum 125-jährigen Bestehen, das von 27. bis 29. Juni stattfindet, markiert den Höhepunkt der Jubiläumsfeiern: mit einem Festivalabend mit Bands, einer „Musikalischen Zeitreise durch 125 Jahre CVJM Eisingen“ , einem Festgottesdienst und dem Plätzle-Mudder 2025. Letzter Programmpunkt im Jubiläumsjahr ist schließlich die Spielplatzaktion am 11. Oktober mit einem großen Spielangebot.

Verena Parage